Nach Jahrzehnten der Isolation ist Myanmar nun endlich offen für den Tourismus. Glücklicherweise ist das Land bisher noch nicht total überwältigt von unserer westlichen Kultur. Das Tempo der Veränderung ist mäßig und so können wir die einfachen Freuden des Reisens in Myanmar genießen. Männer tragen noch immer Röcke (Longyi), Frauen sind vollgeschmiert mit Thanakha, dem traditionellen Make-up, und sogar die Omis hier kauen Betelnuss bis sie high sind. Die Infrastruktur ist überraschenderweise gar nicht schlecht. Dennoch ist das Land groß und du musst ordentliche Distanzen zurücklegen, also solltest du vor Abreise gut planen. Hoffentlich hilft dir meine ultimative Myanmar Reiseroute für 3 Wochen dabei.
TAG 1-2: YANGON
Deine Myanmar Rundreise startet höchstwahrscheinlich in der ehemaligen Hauptstadt Yangon (früher Rangun). Wie in fast jeder südostasiatischen Großstadt ist es laut und dreckig hier. Unfassbar viel zu tun gibt es auch nicht wirklich. Lass dich aber nicht abschrecken: es wird auf jeden Fall besser! 🙂 Die Shwedagon Paya, einer der heiligsten Orte des Buddhismus, ist die Hauptattraktion der Stadt und auch mein persönliches Highlight. Was es sonst noch so zu sehen gibt kannst du im Post Yangon – 2 Tage in Myanmars ehemaliger Hauptstadt nachlesen.
Unterkunft: Latha Hostel oder Little Yangon Hostel
Weiterreise: Nachtbus nach Kalaw (Normal: 16.000 Kyat = 10 €; VIP: 24.000 Kyat = 15 €)
TAG 3: KALAW
Früh morgens kommst du mit dem Nachtbus in dem kleinen Städtchen Kalaw an. Hier gibts es zwar an sich nicht viel zu erleben, aber alleine die Aussicht ist einen Stop wert. Zudem ist Kalaw der Ausgangspunkt für Trekkingtouren zum Inle Lake. In der High Season (November – Februar) kann es ganz schön zugehen, in der Wet Season allerdings werden die Wege unbegehbar. Ich war Mitte Mai dort und habe damit die perfekte Zeit erwischt. Die wohl beliebteste Wanderung dauert 3 Tage / 2 Nächte, du kannst aber aus diversen Angeboten auswählen.
Unterkunft: Richard’s Inn
Weiterreise: Zu Fuß 😀
Tag 4-6: TREKKING von KALAW zum INLE LAKE
Die 3-Tages-Tour ist ca. 60 km lang und wirklich für jedermann machbar. Am ersten Tag geht es teilweise bergauf, der Rest der Tour ist aber hauptsächlich flach. Frühstück, Mittag- und Abendessen sind inklusive, genauso wie die Unterkünfte. Du wirst in kleinen Dörfern bei den Einheimischen untergebracht und teilst dir das Zimmer mit den restlichen Leuten aus deiner Gruppe. Die Landschaft ist unbeschreiblich schön und du triffst immer mal wieder auf Locals. Absolut empfehlenswert! Ich hatte eine großartige Zeit! Für mehr Infos, lies doch einfach meinen Post Von Kalaw zum Inle Lake – Der Weg ist das Ziel.
Unterkunft: inklusive
Weiterreise: Du bist doch schon da! 😀
Tag 7-8: INLE LAKE
Hier am Inle Lake ist es schwer zu sagen, wo Wasser aufhört und Land anfängt. Rund um den 22 km langen und 11 km breiten See sieht man Pfahlbauten, Buddhistische Tempel und schwimmende Gärten soweit das Auge reicht. Du kannst Bootstouren unternehmen, mit dem Fahrrad über die Hügel düsen, einen Kochkurs belegen oder den Sonnenuntergang auf einem der Weinberge genießen. Eine detaillierte Beschreibung zu diesem magischen Ort findest du hier: Inle Lake – 3 Tage mit den Einbeinruderern
Unterkunft: Shwe Pauk Pin Inn oder Song of Travel Hostel
Weiterreise: Nachtbus nach Mandalay (20.000 Kyat = 12 €)
Tag 9: MANDALAY
Mandalay ist hauptsächlich heiß und hässlich, dient allerdings als Hauptverkehrsknotenpunkt im Norden und landet daher auf fast jeder Backpacker Route. Die meisten Reisenden bleiben jedoch maximal eine Nacht hier. Du kannst den Tag entweder in der Stadt verbringen, einige Tempel besuchen und den Mandalay Hill besteigen, oder du buchst einen privaten Guide, der dich zu den umliegenden „Sehenswürdigkeiten“ bringt. Das Taxi hat uns 50.000 Kyat (30 €) für den ganzen Tag gekostet und uns zu einem hübschen Wasserfall (Dee Dote) und zu der berühmten U-Bein Bridge gefahren. Wie schon erwähnt: ein Tag hier ist mehr als genug!
Unterkunft: Hotel Victory Point
Weiterreise: Das kommt nun darauf an, was du machen möchtest:
Pyin Oo Lwin: Bus für 2 Stunden (2.000 Kyat = 1,20 €)
Hsipaw: Bus für 5 1/2 Stunden (6.000 Kyat = 3,60 €)
Bagan: Bus für 7 Stunden (9.000 Kyat = 5,50 €)
Option 1 – Tag 10-12: Pyin Oo Lwin
Diese kleine Kolonialstadt ist ein beliebtes Wochenendziel. Pyin Oo Lwin erlebt im Moment einen Investitionsschub und Neubauten schießen nur so aus dem Boden. Die Straßen werden immer voller und einst leere Rasenflächen werden ebenfalls zugebaut. Komm so bald wie möglich hierher, um zu sehen, was vom alten Charme noch geblieben ist. Besuch den weitläufigen botanischen Garten und genieß die Ruhe hier. Rund um Pyin Oo Lwin findest du einige Wasserfälle, Klöster und buddhistische Tempel, die du besuchen kannst.
Unterkunft: z.B. Tha Ha Zar Ta Hotel
Weiterreise: Zurück nach Mandalay in nur 2 Stunden (2.000 Kyat = 1,20 €)
Option 2 – Tag 10-12: Hsipaw
Wenn dir der 3-Tages Trek zum Inle Lake noch nicht genug war, dann ist Hsipaw genau der richtige Ort für dich. Dein Guesthouse kann dir dabei helfen verschiedenste Wanderungen zu buchen. Du kannst zwischen Eintagestouren (ca. 10.000 Kyat = 6 €) und Touren mit Übernachtung (ca. 20.000 Kyat = 12 €) wählen. Ein Guide wird dich die Hügel hinauf führen, wo du Shan und Palaung Dörfer besuchst. Theoretisch kannst du auch auf eigene Faust loslaufen, ein einheimischer Guide ermöglicht es dir aber mit den Locals zu kommunizieren.
Unterkunft: Mr. Charles Guest House
Weiterreise: Zurück nach Mandalay in 5 1/2 Stunden (6.000 Kyat = 3,60 €)
Tag 13-15: BAGAN
Der Gedanke an Bagan ruft Bilder von wunderschönen alten Tempeln hervor – so weit das Auge reicht – von authentischen Dörfern und faszinierenden Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen. Der Name Bagan wird oft in einem Atemzug mit Angkor Wat, Luang Prabang oder dem Machu Picchu als eine der erstaunlichsten von Menschenhand geschaffenen Sehenswürdigkeiten der Welt erwähnt. Obwohl die meisten Pagoden und Stupas schlecht ausgeführte Rekonstruktionen sind und die Restaurierungsarbeiten an vielen anderen Strukturen echt arm sind, ist man einfach verzaubert und beeindruckt von dem Anblick so vieler über die Landschaft verstreuter Tempel. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden: Fahrrad, E-Bike oder Pferdewagen. Ich habe mich für ein E-Bike entschieden, das mich 6.000 Kyat (ca. 4€) für 24 Stunden gekostet hat. Die magischsten Momente in Bagan sind Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Um 5 Uhr früh aus dem Bett zu kommen ist nicht easy, lohnt sich aber bei der fantastischen Aussicht, die einem z.B. über der Shwesandaw Paya geboten wird. Das einzige was das noch toppen könnte, wäre eine Fahrt mit dem Heißluftballon. Dazu musst du allerdings in der Saison da sein (Mitte Oktober bis Mitte April) und außerdem einen Haufen Kohle mitbringen: über 300 US$ kostet der Spaß für etwa 45 Minuten. Die Anziehungskraft von Bagan liegt nicht so sehr in den einzelnen Tempeln – nur ein paar sind wirklich bemerkenswert, wenn du nicht gerade Archäologe oder Geschichtsliebhaber bist – sondern an der gesamten Anlage. Fahr einfach herum und finde deine eigenen kleinen Highlights in dieser einzigartigen Tempelstadt.
Unterkunft: Royal Bagan Hotel
Weiterreise: Nachtbus nach Yangon (15.000 Kyat = 9 €)
Du kannst entweder einen Tag und eine Nacht in Yangon verbringen und dann am nächsten Tag deine Weiterreise an den Strand antreten, oder dir direkt einen Bus nach Ngwe Saung schnappen. Die Fahrt dauert ca. 6 Stunden und kostet dich 9.000 Kyat = 6€.
Tag 16/17-20: NGWE SAUNG
Ich hab ja echt schon viele Strände in meinem Leben gesehen, aber keiner von ihnen war so leer und friedlich wie Ngwe Saung. Das nördliche Ende des Strandes ist ein beliebtes Wochenendziel für die Neureichen aus Yangon und ist vollgepackt mit gehobenen Resorts, während du am südlichen Ende günstige Bungalows und damit die ausländischen Backpacker findest. Verbunden sind diese zwei Orten von einem 20 km langen Sandstrand mit Palmen. Hier kannst du stundenlang faulenzen und die Ruhe genießen. Wenn dir das irgendwann zu langweilig wird, kannst du bei Ebbe einfach zu Lovers‘ Island am südlichen Ende des Strandes laufen. Mein absolutes Highlight und die wohl abenteuerlichste Tour ever war aber die Rollerfahrt nach Chaung Thar. Wir sind über Feldwege gerast, mit dem Roller auf kleine Kanus balanciert, die uns dann ans andere Ende des Flusses transportiert haben, die Hügel auf und ab gedüst und haben die schönsten Aussicht genossen. ABSOLUT empfehlenswert und ein unglaubliches Erlebnis.
Unterkunft: Lover View oder Ngwe Saung Garden B&B
Weiterreise: Bus nach Yangon (9.000 Kyat = 6€)
Tag 21: Heimflug von Yangon