Sigiriya Rock – der Löwenfelsen – ist das Wahrzeichen Sri Lankas und das wohl bekannteste Postkartenmotiv. Den berühmten, freistehenden Felsen muss man gesehen haben. Aber wie kann man ihn denn eigentlich in seiner ganzen Pracht bewundern, wenn man doch auf ihm drauf steht? Irgendwie doof! Wie gut, dass nur einen Kilometer weiter nördlich ein weiterer Felsen steht: Pidurangala Rock! Der ist nicht so hoch, nicht so teuer und bietet die perfekte Aussicht auf den begehrten Sigiriya Rock!
Früher Start: Um 4 Uhr morgens gehts los!
Jap! Ganz schön ätzend so früh aufzustehen, aber es lohnt sich! Unsere Unterkunft in Habarana ist ca. 15 km von Pidurangala Rock entfernt. Der Besitzer Ruwan hat am Abend vorher schon ein TukTuk für uns organisiert und das stand dann auch pünktlich um 4 Uhr auf der Matte. Wer noch halb am pennen ist, den weckt der kühle Fahrtwind in Nullkommanix auf. Nach 45 Minuten bist du auch schon am Ziel!
Schnäppchen statt Abzocke
Am Pidurangala Rock angekommen mussten wir uns erstmal ordentlich anziehen. Bevor du den tatsächlichen Aufstieg beginnst, geht es nämlich durch eine kleine Tempelanlage, also müssen Knie und Schultern bedeckt sein – AUCH bei Männern! Vergiss also nicht, dir einen Sarong oder Schal mitzunehmen. Den kannst du dann am Startpunkt wieder ausziehen, wenn es dir zu warm wird. Angemessen eingepackt bezahlten wir dann die Eintrittsgebühr von 500 Rupien. Das sind umgerechnet nicht einmal 3 €. Willst du auf den Sigiriya Rock musst du ganze 4.500 Rupien hinblättern – fast 25 €! Pidurangala ist also ganz deutlich die günstigere Alternative.
Der Aufstieg
Es ist immer noch stockdunkel, also ohne Taschenlampe geht nix! Unser Gastgeber Ruwan hat Gott sei Dank daran gedacht und uns welche mitgegeben und so machen wir uns im Schein der Lampen auf den Weg zur Spitze des 200 m hohen Felsens. Der Weg besteht hauptsächlich aus Treppenstufen und ist daher vielleicht etwas anstrengend, aber nach einer knappen halben Stunde hast du es schon fast geschafft. Du kommst an einem liegenden Buddha vorbei und kannst schon mal einen Blick auf die hübsche Aussicht erhaschen. Der finale Teil des Aufstiegs ist etwas abenteuerlicher. Die letzten paar Meter muss ordentlich gekraxelt und gequetscht werden.
Oben angekommen kannst du den Sonnenaufgang auf einem der beiden Plateaus genießen!
Und natürlich einen Haufen Fotos schießen
Der Abstieg
Sobald der Magen anfing zu knurren, machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Jetzt sehen wir auch endlich was von der Umgebung und die ist der Wahnsinn. Es geht an riesigen Granitbrocken vorbei durch den Dschungel. Der Weg besteht wie gesagt hauptsächlich aus antiken Treppenstufen: 500 an der Zahl. Der Abstieg ist wirklich easy und man ist in Windeseile wieder am Fuß des Felsens! Jetzt bloß nicht vergessen, wieder den Sarong umzuwerfen. Wir wollen ja Respekt zeigen!
Unten angekommen steht auch schon der TukTuk-Fahrer bereit, der wie vereinbart auf uns gewartet hat. Auf dem Rückweg nach Habarana kreuzt dann tatsächlich noch eine Horde von Rindern unseren Weg, ein Leguan läuft über die Straße und wir müssen uns zwischen einer Affenfamilie durchschlängeln.
Fazit
Sigiriya oder Pidurangala? – Ich bin ganz klar für Pidurangala!
- Du vermeidest die Massen an Touristen
- Für Pidurangala zahlst du nur 1/10 vom Preis
- Der Auftieg dauert 30 min, statt 1,5 Stunden
- Du hast die mega Aussicht AUF Sigiriya Rock
Wenn du also eher der Naturliebhaber bist, und nur die tolle Aussicht genießen willst, ist Pidurangala Rock definitiv die bessere Wahl für dich. Interessierst du dich allerdings mehr für Kultur, dann ist Sigiriya eine Überlegung wert. Am Fuße des Felsens kommst du an einer Reihe von symmetrischen Wassergärten, Badebecken und kleinen Inseln mit Pavillons vorbei. Auf dem Weg zur Spitze siehst du Fresken, Wandmalerei, Skulpturen und Monumente, bis du dann an auf dem Plateau ankommst. Dort findest du die Ruinen einer Festung, die König Kassapa zwischen 477 und 495 n. Chr. hier errichtet hat. Der hat sich da oben sicher gefühlt!
Für welchen der beiden Felsen du dich entscheidest ist natürlich dir überlassen. Eins ist klar: Sigiriya ist einzigartig, ob du nun drauf stehst oder ihn von Weitem bestaunst!
Unterkunft: Habarana Ambasewana
Es macht Sinn, sich bei der Reise durch die antiken Städte eine Base zu suchen, statt von einem Ort zum nächsten zu ziehen. Dafür sind Dambulla und Habarana am besten geeignet, da sie sich genau in der Mitte befinden. Wir waren im Habarana Ambasewana, was so viel bedeutet wie „im Schatten der Mangobäume“ und ich kann dieses Guesthouse 100 % weiterempfehlen. Die Zimmer sind toll, mit schöner Terrasse und Badezimmer im Freien, das Essen war absolut Hammer und der Besitzer Ruwan war ständig darum bemüht, dass wir uns wohl fühlen und hat uns bei der Organisation unserer Trips und Ausflüge geholfen.
Danke für den tollen Bericht. Wir sind im Januar in Sri Lanka und wollen natürlich auch in der Gegend um Dumballa Station machen. Grundsätzlich würden wir schon gerne auf den Sigiriya steigen. Allerdings sind die Fotos und der Blick von Pidurangala natürlich überragend. Reicht es zeitlich auch beides zu machen? Sonnenaufgang auf dem Pidurangala und dann im Anschluss zum Sigiriya wandern und dort ebenfalls hinauf?
Ist die Ticketstelle am Pidurangala so früh morgens schon in Betrieb?
VG
Chara
Hallo Chara! Die Ticketstelle am Pidurangala ist super früh offen, weil ganz viele Leute dort den Sonnenaufgang sehen wollen. Wenn ihr fit seid, kriegt ihr auch ohne Probleme beides hin. Plant vielleicht ein Frühstück zwischendurch. Die zwei Berge sind nicht weit voneinander entfernt und mit Pidurangala ist man schon so gegen 8 Uhr fertig und kann dann von dort aus zum Sigiriya Rock fahren.
Ich hoffe ihr habt eine schöne Zeit. Wenn du noch fragen hast, dann schreibt mir doch gerne!
LG
Mimi